Datenschutz im Inkasso: So arbeiten unsere Datenschützer.
Datenschutz ist längst nicht so trocken, wie er immer hingestellt wird – das sagt zumindest EOS Datenschützer Stephan Bovermann. Im Folgenden erzählt er, was die Herausforderungen im internationalen Datenschutz sind, wie EOS mit sensiblen Inkasso-Daten umgeht und warum sein Job Dynamik erfordert.
- Im internationalen Datenschutz stößt man auf viele verschiedene nationale Auslegungen. Hier gilt es, einen geeigneten Querschnitt zu finden.
- Bei Missachtung der Datenschutzvorgaben drohen Unternehmen heute empfindliche Geldstrafen.
- Der Umgang mit sensiblen Daten über Schuldenfälle macht den Datenschutz im Inkasso zu einer besonders brisanten Aufgabe.
- Der Beruf des Datenschützers in einem internationalen Konzern wie EOS ist sehr vielseitig und erfordert eine breite Wissenspalette.
Seinen ersten Berührungspunkt mit dem Datenschutz hatte Stephan Bovermann im Jahr 2007, damals noch IT-Projektmanager. Seither verfolgt er das Thema mit Begeisterung – die längst nicht jeder mit ihm teilt: „Damals war Datenschutz noch eher ein notwendiges Übel. Man musste es irgendwie machen, aber keiner hatte Spaß daran – außer mir.“ Über ein Jahrzehnt und einen Quereinstieg später kümmert er sich als Senior Group Privacy Officer um die datenschutzrechtlichen Belange der EOS Gruppe. Keine leichte Aufgabe – dafür aber eine sehr facettenreiche.
Du kannst als Unternehmen heute fast nichts mehr ohne Daten machen. Dabei in jeglicher Hinsicht „compliant“ zu sein, bedeutet eine Menge Arbeit – die sich für Unternehmen aber in jedem Fall auszahlt.
Trotz DSGVO: Jedes Land legt Datenschutz anders aus.
Datenschutz lohnt sich – nicht nur finanziell.
Hinzu kommt im Falle von EOS die moralische Verantwortung, die Daten säumiger Zahler*innen sicher zu verwahren und zu gebrauchen. Denn anders als beim Onlineshopping oder bei der Registrierung in sozialen Netzwerken haben sie der Weitergabe ihrer Daten nicht aktiv zugestimmt. „Der Mensch möchte natürlich selbst entscheiden, wer über seine finanzielle Situation Bescheid weiß und wer nicht. Und das macht den Datenschutz im Inkasso so brisant“, erzählt Stephan. Daten über Schulden sind sensibel und EOS muss gewährleisten, dass sie nicht in die falschen Hände geraten. „Gerade bei der Kontaktaufnahme müssen wir sehr vorsichtig sein“, sagt Stephan. Im Telefonkontakt müsse beispielsweise gewährleistet sein, dass man die richtige Person am Hörer habe, bevor man sich als Inkassounternehmen identifiziert. Etwaige Haushaltsmitglieder – selbst wenn es sich um Ehepartner handelt – dürfen vom Kontext des Anrufs nichts mitbekommen.
Daten sind der Treibstoff ganzer Wirtschaftszweige. Doch wie die jüngste EOS Studie „Was sind Daten wert?“ zeigt, misstraut ein Großteil der Verbraucher*innen Unternehmen beim Umgang mit ihren persönlichen Daten. Jede*r fünfte Befragte hat sogar schon einmal schlechte Erfahrungen mit der Freigabe seiner*ihrer Daten an ein Unternehmen gemacht.
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Zur Studie „Was sind Daten wert?“
Datenschutz bedeutet Dynamik.
„Egal was ein Unternehmen vorhat – du hast heute immer einen Bezug zu Daten“, sagt er. Dementsprechend betreut Stephan auch viele weitere Projekte der EOS Gruppe. Das Spektrum reicht von der Entwicklung von Chatbots und anderen Künstlichen Intelligenzen (KI) hin zu gruppenweiten Rollouts neuer Inkasso- oder Kommunikationssysteme. Als Datenschützer ist man immer nah dran am Puls des Unternehmens. Bereits zu Beginn eines Projektes wird Stephan hinzugezogen – zunächst noch als Zuhörer. Kristallisiert sich mit der Zeit ein konkretes Projektziel heraus, ist es seine Aufgabe, dieses aus datenschutzrechtlicher Sicht zu prüfen. Nicht alle Ideen seien umsetzbar. Ein Beispiel ist das aktive Ansprechen von säumigen Zahler*innen über Social-Media-Kanäle und Messenger-Dienste, die an den datenschutzrechtlichen Rahmenbedingungen der Anbieter scheiterte. In der Regel finde man aber einen Weg.
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Daniel Schenk
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