So funktioniert die Portfoliobewertung beim Forderungskauf.
Bevor ein Forderungskauf über die Bühne geht, müssen sich Käufer und Verkäufer zunächst auf einen Kaufpreis einigen. Um einen möglichst fairen Kaufpreis zu ermitteln, setzt EOS bei der Bewertung von Forderungsportfolios sowohl auf menschliche Expertise als auch auf moderne Technologie.
- Die Bewertung von Forderungspaketen ist ein komplexer Prozess, dessen Resultat ein angemessener Kaufpreis ist.
- Expert*innen bei EOS schauen sich jeden kleinsten Aspekt des Portfolios an, um das Risiko des angestrebten Forderungskaufs zu bestimmen.
- Algorithmen kommen hierbei genauso zum Einsatz wie geschulte Analyst*innen.
Knapp 800 Forderungspakete werden im Risikomanagement jährlich vom Team Operativer Forderungskauf sowie Spezialist*innen für Methoden und Analysen genauestens unter die Lupe genommen. Am Ende eines aufwendigen Prozesses steht die Empfehlung eines Kaufpreises. „So ein Portfolio kann bis zu einer Million Forderungen enthalten. Aus dem Grund betrachten wir es im Prinzip wie einen Fischschwarm: Es geht darum, zu verstehen, wie der Schwarm tickt, in welche Richtung er schwimmt – nicht um die Richtung jedes einzelnen Fisches“, sagt Matthias Schmidt, Leiter Operativer Forderungskauf der EOS Gruppe.
Je genauer die Evaluierung, desto geringer das finanzielle Risiko.
Ob sie mit ihrer Empfehlung schon einmal danebenlagen? „Ja, auf jeden Fall!“, gibt Matthias zu. „Aber unsere Trefferquote ist schon recht gut.“ Matthias ist eigentlich promovierter Physiker. Nach dem Studium hat er sich zunächst der Entwicklung von Halbleitertechnologie gewidmet, dann der Beratung von zumeist Bad Banks. „Und heute geht es darum, herauszufinden, wie Forderungsportfolios ticken“, sagt er. Was all seine bisherigen Stationen gemein haben: den Umgang mit komplexen Sachverhalten. „Ich bin jemand, der es liebt, Hintergründe zu verstehen“, sagt er. Eine Eigenschaft, die bei der Bewertung von Portfolios unabdingbar ist. Schließlich geht es darum, eine Entscheidung zu treffen, bei der es um viel Geld geht.
Die Rohdaten erzählen die Geschichte.
Denn neben der Quantität spielt auch die Qualität der Daten eine wichtige Rolle: „In einigen Ländern bekommst du teilweise sieben Telefonnummern zu jeder Forderung. Ob eine davon noch aktuell ist, weiß man erst, wenn man gewonnen und alle einmal probiert hat“, sagt Matthias. „Oder ob die Angaben noch aktuell sind: Ganz klar, es kommt darauf an. Angaben, die vor zehn Jahren bei Abschluss eines Kreditvertrages gemacht wurden, können heute nicht mehr stimmen.“ Dazu kommen Übertragungsfehler, wenn beispielsweise die Forderung den Besitzenden wechselt oder bei der Verschmelzung zweier Banken oder Systeme in ein neues System überführt wird. Nach Sichtung der Rohdaten stellen sich Matthias und sein Team zwei Fragen: Was wissen wir und – manchmal viel wichtiger – was wissen wir nicht?
Ein Algorithmus könnte niemals ein Gefühl für die Story des Portfolios entwickeln, wie es Analyst*innen tun.
Der Erfahrungsschatz hilft bei der Preisbildung.
In besonderen Fällen greift sein Team auf Algorithmen zurück, die bei der Verarbeitung der komplexen Daten zum Einsatz kommen. Entscheidend für ein gutes Ergebnis sind jedoch nicht allein die Rohdaten. Auch der Faktor Mensch spielt bei der Evaluation eine wichtige Rolle: „Ein Algorithmus könnte niemals ein Gefühl für die Story des Portfolios entwickeln, wie es ein Analyst tut“, sagt Matthias. Ab einem gewissen Punkt sei auch Bauchgefühl gefragt, das auf Erfahrungen fußt.
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